Dorfleben

Drei Fotostorys

Sieht aus wie ein Fotoalbum. Ist aber keins. Meine Fotostorys verbinden Bild und Text. Wenn du die Fotos anklickst, findest unter jedem Bild passende Worte oder Sätze, alle zusammen ergeben einen Text zum Thema.

Versorgung

Auf dem Land ist zum erheblichen Teil Selbstversorgung angesagt.

Viele Menschen haben Obstbäume im Garten,

bauen ihr eigenes Gemüse an

und/ oder haben eine Streuobstwiese in der Umgebung des Dorfes mit manchmal hummelstarker Aussicht.

Das ist toll zum Naschen.

In den nördlichen Karpaten holen sich die Menschen wahre Schätze aus dem nahen Wald...

...und verkaufen sie hier. Es gab Heidel-, Him- und Brombeeren, Pfifferlinge und Steinpilze.

Oft werden die Waren untereinander direkt gehandelt wie hier beim Fischkauf auf dem Grundstück des Fischers. Anderntags legte ein Fischer mit seinem Boot am Hotelschiff an und es wurde dort gehandelt.

Menschen und Tiere

Vor dem Hintergrund der Selbstversorgung halten sich viele Dorfbewohner einige kleine Nutztiere.

Große Rinder sieht man eher selten.

Ein paar von ihnen sind auch noch süß, wie ihr sagen würdet.

Der Truthahn ist NUR nützlich.

Auch Arbeitstiere sind wichtig. Pferdekarren sind auf dem Dorf häufiger zu sehen.

Für die Tiere wird bestens gesorgt.

Um die Dörfer herum stehen sie auf jeder Wiese. Ich bemerkte sie gleich bei meinem ersten Aus-Flug und nahm mir vor: „Ich versuche, auf jedem Foto einen Heuhaufen drauf zu haben.“

Zwei Stunden und 56 Fotos später stellte ich fest, dass es die größere Kunst ist, ein Foto OHNE sie zu machen.

Hunde sind auf dem rumänischen Land fast nie Haustiere. Manche leben auf der Straße und sind äußerst selten so schüchtern wie dieser hier. Meistens arbeiten sie als Hüte- oder Wachhunde.

Sie alle gaben jedenfalls allabendlich gemeinsam ein ca. 2-stündiges Bellkonzert, das aus dem Dorf zum Haus meiner Gastgeber heraufhallte. Danach war ruhen angesagt.

Wohnen

Dies hier ist trotz seiner Winzigkeit ein vollwertiges Wohnhaus. Die Besitzer bauten sich nebenan gerade ihren Altersruhesitz. Eigentlich lebten sie zu dieser Zeit in ihrem wiederum selbstgebauten Haus in Spanien. Typisch rumänisch.

So traditionell sind die Häuser mancher Rumänen eingerichtet. Das hier steht allerdings schon seit mehreren Jahren leer.

Viele Häuser haben jugendstilartige Elemente:

Unterteilte Fenster mit Einfachverglasung...

...und große Fensterflächen.

Aber schaut einmal, wann dieses Haus gebaut wurde.

In den nördlichen Karpaten sehen die Häuser anders aus. Typisch sind die Holzbauweise, die Veranda, die vielen Scheite zum Heizen und der „Topfbaum“.

So sehen die einfacheren Anwesen aus. Auch hier im Norden Rumäniens versorgen sich die Menschen zu großen Teilen selbst.

Die aufwendig geschnitzten großen Holztore gibt es hier ganz oft.

In wirklich jedem Garten habe ich ein kleines Brunnenhäuschen (wie links im Bild) entdeckt und des Öfteren eine klotzige Hollywoodschaukel.

Die westliche Hausbauweise hält auch in kleinen, abgelegeneren Dörfern Einzug. Ich finde das sehr schade, denn an den traditionell gebauten Häusern erkenne ich, dass ich in Rumänien bin.

Aber immer wieder sah ich auch offensichtlich neu errichtete Gebäude in traditioneller Bauweise.

Das halte ich für unglaublich wichtig, denn nur so entsteht ein gewisser Lokalkolorit...

...und wie langweilig wäre das Reisen wenn alle Dörfer der Welt gleich aussähen!

Leider verfallen auch manche Gebäude...

...und werden nur noch von Tieren bewohnt.

Das Holzgeflecht scheint ein typisches Merkmal für Häuser der Gegend zwischen Bukarest und den Karpaten zu sein.

Infos:

In Rumäniens Süden war ich im August 2016. In Maramures und der Bukowina war ich im Juli/ August 2022.

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