Das Angenehme an Trier ist, dass es so klein ist. „Klein????“, werden stolze Bewohner der schönen Stadt entsetzt ausrufen. „Wir sind Großstadt!“ Klar weiß ich das. Aber das Stadtgebiet kommt mir einfach kleiner vor. Ich musste nur ganz kurz fliegen und -schwupps!- war ich in der Eifel. Und zwar so richtig mitten drin in der Idylle. Im Kylltal z.B.: Ein Bach, kleine Weiler mit einer Kirche und einer Kneipe und etwa 32 Häusern, kurvige Straßen, Wäldchen, Feldchen, Wiesen und eine Burg. Das ist die Burg Ramstein. Natürlich setzte ich mich für eine Pause auf den höchsten Schornstein. Ich stellte mir vor, dies sei die alte Turmspitze und ich sei der Burgrabe. Kraaaaaah!
Bald bemerkte ich: An dieser Burg führt ein Wanderweg vorbei: Der Römerpfad. Da mein Sitzplatz ja doch kein Turmdach und ich ein Reiserabe bin und bleibe, machte ich mich an die Erkundung des Weges. Und ich muss sagen: Ich fand ihn richtig schön. Warum eigentlich? Ich glaube, das Wichtigste war, dass immer was los ist. Der Weg an sich führt zwar viel durch den Wald, aber immer wieder gibt es etwas zu sehen: Eine Aussicht über das Kylltal, Höhlen mit zaghaften Spuren früherer Besiedlung, ein Stück römische Langmauer, Aussicht über die umliegende Eifel, ein römisches Bergwerk. Und ganz nebenbei habe ich auch noch was gelernt: Wie der Aussichtsfelsen entstanden ist, warum die Langmauer gebaut wurde, woran man erkennt, dass die Höhle mal besiedelt war... Das alles steht nämlich auf großen Tafeln neben diesen kleinen Attraktionen. Die Texte sind gut verständlich geschrieben und haben genau die richtige Länge, zumindest für kleine ehemalige Schulraben.
Überhaupt stimmt der Weg auch in vielen kleinen Details: Der Boden ist immer schön weich (für laufungeübte Rabenplattfüße ziemlich wichtig), der Weg führt immer schön durch die Natur, es geht immer ein bisschen hoch und runter (aber nicht zu viel) und er ist gut ausgeschildert. Außer an einer Stelle, da müsst ihr gut aufpassen! Das ist (wenn ihr im Uhrzeigersinn lauft) an der Langmauer, wenn ihr aus dem Wald heraus kommt. Da müsst ihr nach rechts abbiegen und am Waldrand entlang gehen, um dem Weg zu folgen. Aber andererseits: ich bin geradeaus gegangen, an dem Hof am Hang bergab nach rechts und im Ort habe ich mich rechts gehalten, damit ich im Talgrund zurück laufen kann. Das war auch sehr hübsch. Wem also der Weg zu kurz ist… Ach, was rede ich mal wieder viel zu viel! Bin vielleicht auch ein bisschen ein Plapperrabe. Schaut es euch einfach auf den Fotos an:
Also, ihr seht: Alles in allem ist das ein schöne erlebnisreiche Route. Und wenn ihr meinen nun folgenden Ernesto-Spezial-Tipp beachtet, gibt es sogar noch einen krönenden Abschluss: Fangt an der Burg Ramstein an zu wandern, dann kommt ihr am Ende nämlich auch wieder da raus und die Burg hat eine Kneipe. Damit ist dann abschließend auch noch für eine Verwöhnung des müden Wanderers gesorgt.