Es rattert, es rumpelt, es klackert – und zwar ohrenbetäubend. Der Boden bebt, die Wände wackeln. Ich hocke auf der Schulter der netten Touristenführerin, falle aber fast vor Schreck herunter, als sie einen Hebel umlegt und den Tellertrockner anschaltet. Ich bin in der Brikettfabrik Louise in der Niederlausitz und lerne, wie ihr Menschen aus Kohle Briketts macht.
Niederlausitz - das klingt nach Läusen, lausig, nach rumsitzen oder hinterwäldlerisch. Aber ich finde, irgendwie klingt das Wort auch lustig. Ich mag es. Und all diese Gedanken, die sich in meinem kleinen Rabenhirn spontan breit machen, treffen nicht zu auf die Gegend im südlichen Brandenburg. Kleinod, lebendig, vielfältig, interessant, traditionsbewusst - DAS trifft es eher. Ich habe da so viele Menschen getroffen, die die Heimat samt ihrem Potenzial, ihrer Geschichte, ihren Traditionen und Künsten zu schätzen wissen und etwas damit machen. Da sind die sehr eifrigen und freundlichen Angestellten des Kreismuseums Bad Liebenwerda, das sich u.a. mit der Puppenspieltradition der Stadt beschäftigt. Und da sind eben viele alte Industriedenkmäler aus dem Tagebau und der Braunkohleverarbeitung wie die Brikettfabrik.
Geruhsame Tage hier verbringen – klar kann man das, schließlich ist es ja eine ländliche Gegend mit viel Natur, guter Luft und ausgeprägter Stille. Aber ebenso könnt ihr ganz viel erleben und erkunden. Nichts davon ist wirklich spektakulär wie der Grand Canyon oder so. Aber es gibt eine Menge sehr liebevoll und mit viel Einsatz gepflegte Kleinodien. Bestimmt für zwei Wochen findet ihr hier Programm.
Infos:
Auf diesen Internetseiten findet ihr Informationen über verschiedenste touristische Möglichkeiten:
Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
In der Niederlausitz war ich im April 2017.